Mit Verwunderung reagiert AK Präsident Erwin Zangerl auf die Forderung der Industriellenvereinigung, energieintensiven Firmen mit Milliarden zu helfen. Denn für Tirols AK Präsident ist klar: Die Milliarden-Gewinne etwa von Energieunternehmen gehören abgeschöpft und zur Bewältigung der Krise eingesetzt, auch zur Stützung von Unternehmen und zur Sicherung von Arbeitsplätzen!
Gewinne von Firmen mit Staatsbeteiligung, die überproportional in Krisen profitieren, sollten gesetzlich abgeschöpft werden, so lautet seit Monaten die Forderung der AK. „Ich habe mehrmals darauf hingewiesen, dass es unmöglich ist, wenn etwa Energieunternehmen Gewinne in Milliardenhöhe schreiben, während die Unternehmen und Beschäftigten in Österreich von den Energiekosten erdrückt werden“, so Zangerl.
Tirols AK Präsident kritisiert in weiterer Folge auch, dass Unternehmen, die von der Ukraine-Krise profitieren, keinen Beitrag zur Bewältigung leisten. „Wir reden davon, dass etwa der Verbund Gewinne in Milliardenhöhe einfährt, Gewinne, die von den Steuerzahler:innen bzw. Konsument:innen kommen. Gleichzeitig müssen wir die sogenannte Energiearmut bekämpfen und Österreichs Betriebe mit Milliarden an Steuergeld erneut stützen, hier läuft doch offensichtlich etwas schief“, stellt Zangerl klar.
Es werde aber nicht angehen, jetzt wieder die Steuerzahler zur Kasse zu bitten, die ohnehin schon über Gebühr belastet sind, um Firmen unter die Arme zu greifen. Zuerst wurde gerade die Industrie mit Corona-Hilfsmaßahmen besonders bedacht, dann stellte sie sich gegen die sinnvollen Pläne einer Gewinnabschöpfung. „Die Aktionäre haben Angst, zu wenig ausbezahlt zu bekommen und sprechen von Gewinnabschöpfungsfantasien. Hier geht es aber um den Weiterbestand zahlreicher Unternehmen und die Sicherung von Arbeitsplätzen. Wenn es etwas zum Auszahlen gibt, soll nicht in den Markt eingegriffen werden, wenn es um Hilfszahlungen geht, darf man ruhig in den freien Markt eingreifen, so das Motto der Industrie, das ist das falsche Signal“, stellt Zangerl klar. „Die Gewinne gehören abgeschöpft, um damit den Weiterbestand von Unternehmen sicherzustellen und um den Standort zu stärken. Das Geld dafür ist da, die Industrie braucht nur zuzugreifen“, so Zangerl abschließend.