Gerade in der Pflege sind die Beschäftigten einer großen psychischen und physischen Belastung ausgesetzt. Gleichzeitig werden in diesem Bereich immer mehr gut qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesucht.
Damit der Bedarf abgedeckt werden kann, sind Maßnahmen dringend nötig: Neben attraktiveren Arbeitsbedingungen, mit denen Beschäftigte im Beruf gehalten bzw. zum Wiedereinstieg motiviert werden können, braucht es vor allem auch ein angemessenes Ausbildungsentgelt.
Fakt ist: Die Schülerzahlen sind seit einiger Zeit stark rückläufig. Gerade für ältere Berufsumsteiger gestaltet sich eine Ausbildung in diesem Bereich sehr schwierig, weil entweder gar kein Ausbildungsentgelt gezahlt wird oder dieses sehr niedrig angesetzt ist.
Praktikanten als Systemerhalter.
Hinzu kommt, dass die Ausbildungsentschädigung unterschiedlich hoch ausfallen kann, weil deren Höhe von den Rechtsträgern der Schulen bzw. bei den Sozialbetreuungsberufen vom Land festgesetzt wird. Zudem werden von einigen Rechtsträgern finanzielle Unterstützungen bzw. Förderungen angerechnet – mit der Folge, dass die ohnedies sehr niedrig gehaltene Entschädigung noch weiter gekürzt wird. Dies, obwohl die Schüler bei verpflichtenden Praktika je nach Ausbildungsstand voll und zum Teil auch statt einer Vollkraft eingesetzt werden und damit systemerhaltend tätig sind. Dies gilt auch für Auszubildende in Sozialbetreuungs- und Medizinischen Assistenzberufen.
„Um die Ausbildung attraktiver zu gestalten, muss für die Schüler in den Pflegeassistenz- und Medizinischen Assistenzberufen eine bundesweit einheitliche adäquate Ausbildungsentschädigung geschaffen werden, für die auch ein Rechtsanspruch zu verankern ist¸ etwa nach dem Vorbild der Polizeischüler“, betont AK Präsident Erwin Zangerl. Dasselbe gilt auf Landesebene für die Sozialbetreuungsberufe: Hier muss das Land Tirol für eine Regelung für ein faires Ausbildungsentgelt inkl. Rechtsanspruch darauf sorgen. Deshalb fordert die 176. Vollversammlung der AK Tirol von Bund und Land die nötigen Maßnahmen ein.