Die aktuelle Situation rund um das von der AK Tirol in Auftrag gegebene Gutachten zu den rechtswidrigen Strompreiserhöhungen zeigt nun deutlich, wie uneinheitlich der Tiroler Strommarkt organisiert ist. „Jeder arbeitet hier nach seinem Gutdünken, obwohl es um das Thema Grundversorgung geht“, kritisiert AK Präsident Erwin Zangerl. Es brauche hier endlich grundlegende Lösungen und zwar für ganz Tirol. Außerdem brauche es einen einheitlichen und nachhaltigen Energieplan für die Zukunft, so Zangerl, der das Land und den Gemeindeverband auffordert, die Energieanbieter an einen Tisch zu holen und eine Strategie zu entwickeln, die dafür sorgt, dass die Tirolerinnen und Tiroler ihren Strom zu nachvollziehbaren Bedingungen und einem entsprechenden Preis beziehen können. Dabei gehe es nicht nur um die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern auch um die Tiroler Wirtschaft, die Industrie und den Tourismus, die ebenfalls mit den hohen Strompreisen zu kämpfen haben.
Der Tiroler Strommarkt hat in den letzten Wochen viel von seinem Image eingebüßt: Strompreise werden intransparent gestaltet und die Kundinnen und Kunden haben keine Möglichkeit, hinter die Geschäftspraktiken der Energieanbieter zu blicken. Gleichzeitig rühmt sich Tirol seines hohen Anteils an erneuerbaren Energien, sprich Wasserkraft, trotzdem orientieren sich die Preise am freien Markt und dem Handel an den Strombörsen. Dies führt letztlich dazu, dass die Tirolerinnen und Tiroler bei den Stromkosten tief in die Tasche greifen müssen. „Gerade Unternehmen, die im öffentlichen Eigentum stehen haben aber eine besondere Verantwortung ihren Kunden gegenüber und deshalb müssen auch die politischen Entscheidungsträger dafür sorgen, dass sie diese Verantwortung im Sinne der Kundinnen und Kunden wahrnehmen“, stellt AK Präsident Zangerl klar. Für ihn steht nach dem AK Gutachten zu den Strompreiserhöhungen fest, dass es in Tirol ein tirolweite Stromallianz geben muss unter Federführung des Landes. Bei einem runden Tisch mit allen Energieanbietern sollen dafür die Weichen gestellt werden. Denn es gehe hier um die Grundversorgung und, im Sinne der Energiewende, auch um die Energiesicherheit und Energiezukunft Tirols, so Zangerl.
„Das betrifft nicht nur die rund 360.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Tirol und deren Familien, sondern es geht hier auch um unsere Wirtschaft, unsere Industrie und den Tourismus. Sie alle brauchen ebenfalls größtmögliche Sicherheit. Und dafür müssen die Entscheidungsträger in diesem Land sorgen“, bekräftigt Zangerl seine Forderung nach einer umfassenden Tiroler Stromlösung.