Fernwärme Osttirol: Nur wenig Bewegung bei Stadtwärme Lienz

Die über 5.000 Kund:innen der Stadtwärme Lienz wird die Botschaft nicht wirklich erfreuen: Zwar wird nach Intervention der AK Tirol Heizung und Warmwasser nicht um 58,8 Prozent teurer wie angekündigt, dennoch bleibt es bei einer Erhöhung von 50 Prozent. Zumindest die rückwirkende Preisanpassung für 2022 ist vom Tisch. Für AK Präsident Erwin Zangerl, der diesbezüglich auch mit TIWAG-Eigentümervertreter Landeshauptmann Anton Mattle in Verbindung steht, zu wenig an Bewegung. Er hofft, dass es für die Konsument:innen doch noch eine bessere Lösung gibt, und kritisiert erneut die Preistreiberei der zuliefernden Holzindustrie.

Genau ansehen wird sich die AK Tirol die neuen Verträge, die die Kund:innen der Stadtwärme Lienz bzw. TINEXT im Frühjahr 2023 erhalten sollen, so AK Präsident Zangerl. Seit Wochen geht Tirols AK Präsident gegen die enormen Preissteigerungen bei der Fernwärme in Lienz vor. „Es ist zuwenig, die durchschnittlichen Mehrkosten um lediglich vier Euro pro Monat zu senken (von 70 Euro auf 66 Euro, Anm.) und darauf zu verweisen, dass die Beschaffungspreise gestiegen seien. Während die Bauern kaum nennenswerte Preise für ihr Holz erzielen, macht die Osttiroler Holzindustrie Gewinne. Es muss auch in diesem Bereich kontrolliert werden, wer wieviel an Übergewinnen macht. Hier läuft grundsätzlich einiges falsch“, sagt Zangerl.

Auch der Eigentümer der TINEXT bzw. TIWAG müsse klarmachen, dass er auf der Seite der Kundi:innen stehe, und er solle für klare Verhältnisse sorgen. Preistreibereien seien nicht zu akzeptieren, sagt Zangerl, der bereits in Sachen Pellets-Preisabsprachen die Bundeswettbewerbsbehörde eingeschalten hatte. „Wenn ich einer Aussendung des Landes entnehme, dass bei Pellets und Holzbriketts die Importe um über 90 Prozent zurückgegangen sind, und dann die heimischen Produkte – wenn überhaupt vorhanden – zum Spitzenpreis angeboten werden, dann möchte ich wisse, wer aller von diesem speziellen ‚Geschäftsmodell‘ profitiert“, kritisiert der AK Präsident.

Betroffenen sollen sich über die Möglichkeiten des Heizkostenzuschusses informieren, so Zangerl, auch die AK berät diesbezüglich (siehe unten).

FAKT
Energie- und Heizkostenzuschuss – so funktionierts

Die Höhe des Heizkostenzuschusses beträgt einmalig 250 € pro Haushalt. Zur teilweisen Abfederung der massiven Preissteigerungen im Energiekostenbereich aufgrund der Ukraine-Krise wird über den bereits bestehenden Heizkostenzuschuss hinaus befristet ein Energiekostenzuschuss in der Höhe von einmalig 250 € pro Haushalt gewährt.

Voraussetzungen: Hauptwohnsitz muss in Tirol sein.

Achtung: Es gelten Einkommensobergrenzen (siehe dazu https://www.tirol.gv.at/fileadmin/themen/gesellschaft-soziales/soziales/formulare/Richtlinie_Heizkostenzuschuss_2022_.pdf

Personen, die einen Bezug aus der Mindestsicherung haben, können keinen Zuschuss zu den Heizkosten oder Energiekosten bekommen.

Bei Fragen informieren die AK Expert:innen der Bezirkskammer Lienz vor Ort unter 0800/22 55 22 – 3550.

Infos erteilt auch das  Land Tirol, Abteilung Soziales unter 0512/508-2592
https://www.tirol.gv.at/gesellschaft-soziales/soziales/beihilfen/tiroler-hilfswerk/