Während die Preise bei Fernwärme im Bereich der Stadtwärme Lienz um mehr als 50 Prozent steigen sollen, zeigt ein Beispiel aus dem Bezirk, dass es auch anders geht. Die Regionalenergie Osttirol, eine bäuerliche Genossenschaft, hebt ihre Preise für ihre rund 400 Kund:innen nur moderat an. „Nachdem es auch hier um Biomasse geht, stellt sich die Frage, warum bei der Stadtwärme die Preise explodieren. Es ist Zeit, dass hier offengelegt wird, wer für die Preistreiberei verantwortlich ist“, fordert AK Präsident Erwin Zangerl.
Während bei der Stadtwärme Lienz die Preise um bis zu 58 Prozent steigen sollen, stellt sich dieses Problem für die Kund:innen der Regionalenergie Osttirol nicht. Über 200 Mitgliedsbetriebe liefern Biomasse, das auf eigenen Biomassehöfen gelagert wird. Dort wird sie verarbeitet und auf 17 Heizwerke verteilt, die sich in 13 Osttiroler Gemeinden befinden. „Die Kosten entstehen durch den Holzpreis. Das ist überschau- und planbar. Bei anderen Fernwärmeanbietern sieht das anders aus. Da zählt der Brennstoff-Index, wie auch bei der Stadtwärme Lienz. Außerdem muss hier offengelegt werden, warum der Preis für die zugelieferte Biomasse derart stark angestiegen ist, während bei der Regionalenergie Osttirol keine großen Preissprünge angedacht sind“, kritisiert der Tiroler AK Präsident.
Laut Regionalenergie Osttirol handelt es sich bei dem genossenschaftlichen System um einen geschlossenen Kreislauf, die Regionalenergie ist auch nicht auf Zwischenhändler und deren kreative Preisgestaltung angewiesen. „In beiden Fällen wird Biomasse aus dem Bezirk verheizt. Warum dann die enormen Preisunterschiede?“, fragt Zangerl und verlangt von der Stadtwärme Lienz im Sinne der Kundinnen und Kunden Aufklärung.