Ab 1. Jänner 2023 gehört die schleichende Steuererhöhung, besser bekannt als kalte Progression, der Vergangenheit an. Damit wurde eine langjährige Forderung der AK Tirol endlich umgesetzt. „Unser Einsatz hat sich letztlich wieder einmal gelohnt“, so AK Präsident Erwin Zangerl, der von einem Erfolg für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer spricht. „Den Beschäftigten bleibt ab kommendem Jahr mehr Netto von ihrem Bruttogehalt, gerade im Hinblick auf die enorme Teuerung ein wichtiges Signal und eine wesentliche Hilfe für die Arbeitnehmer-Familien“, so Zangerl.
Es war eine schier unendliche Geschichte, die nun endlich zu Ende gegangen ist: Die Rede ist von der Abschaffung der kalten Progression. Zahlreiche Regierungen haben sie als Steuergeschenk der Bürger an den Staat gesehen und beibehalten, mit 1. Jänner 2023 ist die versteckte Steuererhöhung nun vorbei. Über alle Einkommen gerechnet beträgt die Entlastung durch das Ende der kalten Progression im kommenden Jahr 1,85 Milliarden Euro. Bis 2026 soll sich diese Gesamtentlastung auf rund 20 Milliarden Euro erhöhen. „Das ist endlich Geld, das den Menschen zugutekommt, beziehungsweise das ihnen von ihrem hart erarbeiteten Lohn bleibt. Außerdem ist jede künftige Steuerreform eine wirkliche Steuerreform, bisher wurde ja lediglich zurückgegeben, was einem zuerst durch die kalte Progression aus der Tasche gezogen wurde“, urteilt Zangerl.
Entlastung von Geringverdienern
Bisher wurde noch kritisiert, dass lediglich zwei Drittel der Einnahmen durch die kalte Progression künftig automatisch via geringerer Einkommensteuer und höheren Absetzbeträgen zurück an die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler fließen würden, nun scheint – vorerst – auch der Zweck des letzten Drittels geklärt, dass ja beim Bund bleiben wird: Das letzte Drittel soll für 2023 eben für die Entlastung der niedrigeren Steuerstufen verwendet werden. „Eine sinnvolle Maßnahme“, so Zangerl. „Grundsätzlich gibt es aber keine Bindung für die Regierung, wie sie dieses Geld verwendet. Sie muss jedoch künftig jeweils bis 15. September des Jahres beschließen, was mit dieser Summe gemacht wird und darauf werden wir genau achten“, erklärt Tirols AK Präsident. Auch, dass das Ende der kalten Progression tatsächlich in der Verfassung verankert werden wird, will die AK genau beobachten.