Obwohl die TIWAG angekündigt hatte, den günstigsten Strompreis in Österreich anzubieten, setzen die Vorarlberger illwerke vkw nun die neue Marke. Sie liegen nämlich deutlich unter dem von der TIWAG vorgeschlagenen Preis von 18,9 Cent bei 18,7 Cent, die Strompreisbremse drückt den Preis zusätzlich auf 10 Cent, hinzukommt der Landeszuschuss, sodass der Strompreis in Vorarlberg auf lediglich 7 Cent sinkt. Das ist weniger, als die Tiroler jetzt zahlen, stellt AK Präsident Erwin Zangerl fest. Auch in Tirol wäre deutlich Luft nach unten gewesen, wie Zangerl bestätigt, allerdings stellte sich die TIWAG quer. „Wir haben zwei Monate gebraucht, um die TIWAG zu bewegen, dass sie von 28 Cent auf zumindest 18,9 Cent geht, Vorarlberg zeigt, dass es aber leicht noch günstiger für die Bevölkerung gehen würde. Ich erwarte mit hier nun ein deutliches Signal der TIWAG und des Landes an die Tiroler Kundinnen und Kunden und ein Überdenken der starren Haltung“, so Zangerl. Zangerl kündigt auch an, bei seiner Haltung in Bezug auf die Klagen zu bleiben. „Es braucht Transparenz, ansonsten verläuft jede Verhandlung quasi im luftleeren Raum. Wir werden uns jetzt ansehen, wie transparent die TIWAG sein will“, so Zangerl, der auf die Kritik einiger weniger Politiker gelassen reagiert.
„Die Politik ist nicht dazu da, um die Profite und Dividendenzahlungen von Energiekonzerne zu steigern, sondern sie hat dafür zu sorgen, dass sich die Bevölkerung grundlegende Bedürfnisse leisten kann“, so die Kritik von AK Präsident Zangerl. Das war auch der Grund, warum die AK in Gespräche mit der TIWAG getreten ist, als bekannt wurde, dass der Strompreis auf 28 Cent steigen sollte. „Es wurde uns versichert, dass die TIWAG den niedrigsten Strompreis in Österreich anbietet bzw. anbieten will, davon sind wir jetzt ein ganzes Stück entfernt“, kommentiert Zangerl die Entwicklungen in Vorarlberg. „Wenn jetzt noch Kritik von einigen Politikern kommt, wie von Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi, der mehr mit sich selbst beschäftigt ist als mit dem Wohl der Stromkunden, dann erübrigt sich angesichts der Vorarlberger Zahlen jede Entgegnung. Wir haben die von der TIWAG geplanten Massenkündigungen gestoppt, und nachdem die TIWAG den Strompreis nicht weiter senken wollte, haben wir einen Rabatt verlangt, auch das wurde abgelehnt. Ich denke, zwei Monate zu verhandeln sind genug – Vorarlberg hat uns nun in unserer Meinung bestätigt, dass die starre Haltung des Vorstandsvorsitzenden nur darauf ausgerichtet war, möglichst viel an Übergewinn zu erzielen. Ich gehe davon aus, dass nun wieder Bewegung in die Verhandlungen kommt“, so Zangerl.
Tirols AK Präsident will auf jeden Fall an den geplanten Klagen festhalten, vor allem in Bezug auf die Transparenz. „Sobald die TIWAG ihre Kunden informiert, werden wir bereitstehen und uns die Transparenz der Information genau ansehen“, kündigt Zangerl an.