Obwohl sich Österreich gerne als Bildungsland präsentiert, sieht die Praxis anders aus: Für immer mehr Familien ist die Ausbildung ihrer Kinder an einer weiterführenden Schule kaum noch leistbar, gerade in Tirol mit seinen hohen Wohn- und Lebenshaltungskosten. Denn beim Besuch höherer Schulformen steigen die Ausgaben (Laptop, Exkursionen etc.), außerdem werden die Einkommen instabiler, u. a. durch anhaltende Arbeitslosigkeit oder Niedrigentlohnung in diversen Dienstleistungssektoren bzw. atypische Beschäftigungsformen.
Damit einkommensschwache Familien von der staatlichen Schulbeihilfe eine Unterstützung erfahren, ist es notwendig, die Schulbeihilfe anzuheben und die Grenzen an die soziale Bedürftigkeit anzupassen. Zudem soll die Schulbeihilfe durch eine jährliche Valorisierung wertgesichert bleiben.
Da gerade zu Beginn einer weiterführenden Schule in der 9. Schulstufe hohe Schulkosten anfallen, wäre die Schulbeihilfe bereits hier notwendig. Derzeit gibt es zwar in der 9. Schulstufe eine Heimbeihilfe, die Schulbeihilfe wird aber erst ab der 10. Schulstufe wirksam. Die AK fordert deshalb:
- Die Erhöhung der Schulbeihilfe basierend auf der zuletzt erfolgten Indexanpassung, kumuliert mind. 20 % und jährliche Valorisierung,
- die Anpassung der Grenzen an die soziale Bedürftigkeit durch die Anhebung der Frei- und Absetzbeträge sowie der Beihilfengrundbeträge unter Berücksichtigung der jährlichen Inflations- und Lohnentwicklung
- sowie die Einführung der staatlichen Schulbeihilfe ab der 9. Schulstufe.